In Wendo-Kursen lernen Sie/lernst Du:
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auf deine/Ihre Wahrnehmung zu achten und diese ernst zu nehmen
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Grenzüberschreitungen einzuschätzen
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frühzeitig zu reagieren
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entschlossen und selbstbewusst gegen Übergriffe vorzugehen
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Stimme und Körper zu nutzen, um sie für sich einzusetzen
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die Verantwortung für Übergriffe bei Tätern zu verorten
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eigene Schuldgefühle zu hinterfragen
Wendo ist ein Konzept, bei dem Frauen und genderdiverse Personen lernen, sich zu behaupten und zu verteidigen. Wendo hilft, das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen der Teilnehmenden zu stärken. Es geht darum, zu lernen, im Alltag mutig zu sein.
Gewalt als gesellschaftliches Problem
Gewalt gegen Frauen, Mädchen und genderdieversen Menschen passiert nicht nur zwischen einzelnen Personen. Sie gehört zu einer Gesellschaft, in der Männer oft mehr Macht haben. Jede dritte Frau erlebt körperliche oder sexuelle Gewalt. Auch die Gewalt gegen genderdiverse Menschen nimmt jedes Jahr zu. Oft fängt es mit verletzenden Worten an, bevor es zu körperlichen Übergriffen kommt. Diese verschiedenen Formen der Gewalt hängen zusammen.
Wie Wendo hilft
In Wendo-Kursen arbeiten wir mit einem ganzheitlichen Ansatz. Die Teilnehmenden lernen, potenziell grenzüberschreitende Situationen früh zu erkennen und bewusst zu handeln, um sich zu schützen.Wir berücksichtigen, wie Frauen und genderdiverse Menschen in unserer Gesellschaft aufwachsen und welche (Rollen)-Erwartungen an sie gestellt werden. Mit Wendo setzen wir im Kopf an und helfen, erlernte Ängste und Hemmungen abzubauen, um sich zu wehren.
Die Entstehung von Wendo
Der Name „Wendo“ kommt von „Women do it“ – also „Frauen machen es“. Das Konzept entstand in den 1970er Jahren in Kanada während der feministischen Bewegung, wurde ursprünglich für Frauen entwickelt und wird heute auch für genderdiverse Menschen angeboten. Wendo wird ständig weiterentwickelt und nutzt Erkenntnisse aus Pädagogik, Kommunikation und Psychologie. Es ist kein Kampfsport. In den Kursen geht es vor allem darum, bei vermeintlich kleinen Grenzüberschreitungen im Alltag anzusetzen und Strategien dagegen einzuüben. Die Teilnehmenden lernen, sich sprachlich, körperlich und durch den Einsatz ihrer Stimme gegen Übergriffe zu wehren.
Selbstbehauptung als Prävention
Feministische Selbstbehauptung und Selbstverteidigung ist eine vorbeugende Maßnahme. Das heißt, oft kommt es gar nicht zu Übergriffen, wenn früh Grenzen gesetzt werden. In den Kursen lernen die Teilnehmenden außerdem, wie sie sich in akuten Situationen wehren können. Wendo hilft auch, erlebte Gewalt zu verarbeiten. In den Kursen können Erfahrungen geteilt und durch Rollenspiele neue Strategien ausprobiert werden. Die Teilnehmenden merken dabei, dass sie mit ihren Erfahrungen nicht allein sind.
Was ist Wendo?